Vielleicht kennst und nutzt du die Technik des Mindmappings bereits? Mit diesem einfachen und altbewährten Werkzeug findest du alleine oder in kleinen Teams (2 – 4 Personen) blitzschnell ein Sammelsurium an Impulsen und Stichworten zu einem Thema. Das Besondere an meinem Tipp: Es wird dabei nicht gesprochen! Wie ich finde, eine der besten Methoden, wenn du keine Lust hast auf den Platzhirschen-Effekt. Damit meine ich, dass Alphatiere, Diven und Egos hier keine Bühne bekommen. So kannst du auf Augenhöhe Gemeinsames schaffen.
Beim Mindmapping kreisen wir um ein Thema und erlauben uns, unsortiert und assoziativ Stichworte und Impulse zu einem Thema oder einer Fragestellung zusammenzutragen. Erst im zweiten Schritt wird das Mindmap strukturiert und z.B. in eine detaillierte Checkliste übertragen.
Mindmaps für größer Teams: Rotation und Vernissage
Wenn ihr diese Technik in einem größeren Team anwenden wollt, dann kommt das „Rotationsverfahren“ als Besonderheit dazu. Zwei Teams à 3 – 4 Personen stehen vor je einem Flipchart und kreisen um das gleiche Thema. Nachdem die Aufgabe definiert und die offene, zentrale Ausgangsfrage als „Sonne“ festgelegt wurde, beginnt das stille Umkreisen des Themas. Nach 4 – 5 Minuten müssten die Köpfe gut geleert sein und dann gibt es einen Teamwechsel. Jedes Team geht an das andere Flipchart, liest die Stichworte durch und ergänzt diese. Hier ist es am effektivsten, wenn man die Gedankenäste der Kollegen (oder Kunden) detaillierter werden lässt. Wenn es drei Teams à drei Personen gibt, dann wird erneut rotiert. In meiner Erfahrung kann der nächste Wechsel schon nach 3 – 4 Minuten stattfinden, da vermutlich nicht mehr viel Neues gefunden wird.
Zum Ende gibt es eine „Vernissage“: Alle Teams schauen sich die Mindmaps an und lesen für sich, was sie gemeinsam an Stichworten gefunden haben. Verständnisfragen oder Fragen zur Lesbarkeit sind okay, aber bitte keine Präsentation oder Diskussion! Durch das Rotationsverfahren hat jedes Team Gelegenheit, die Stichworte der Kollege zu sehen und diese zu ergänzen. Am Ende habt ihr dann eins: Ein gemeinsames Teamergebnis, in dem alle ihre Impulse entspannt und gleichberechtigt beitragen konnten.
Zeitinvestement und Nutzen:
Insgesamt maximal 10 Minuten bei 2 – 3 Teams. Das ungewohnte non-verbale Austauschen und Sammeln von Ideen ist für viele Mitarbeiter wohltuend anders und schafft die Ruhe, Zeit und Freiheit für jeden einzelnen, um aus dem „Wir“ heraus beizutragen. Deshalb: Nutze diese Technik auch mit deinen Kunden für ein schnelles gemeinsames Sammeln und einen sprichwörtlichen Schulterschluss.
Übersicht:
– Alleine oder im Team (2 – 4 Personen) durchführbar
– ggf. mit Rotationsverfahren, wenn die Gruppe größer ist
– Thema steht im Mittelpunkt, dann werden mit Schlüsselwörtern Hauptäste gebildet
Vorteile:
– non-verbal, um „Trendsetter” und Diskussion zu vermeiden
– Einfälle entstehen assoziativ und nicht linear (raus aus den Denkrillen)
– einfaches, schnelles Sammelinstrument für eine Vielzahl von Stichworten