Eigenmacht: Keine Macht der Ohnmacht - Die Evolutionistin - Martina van der Veer

Eigenmacht: Keine Macht der Ohnmacht

Eigenmacht: Keine Macht der Ohnmacht

Wir alle kennen Situationen, in denen wir uns ohnmächtig, also ohne Macht, fühlen. Als Kinder haben wir dieses Gefühl kennengelernt, wenn wir unseren Willen nicht durchsetzen konnten oder hilflos da standen. Ein bisschen Allmachtsphantasie steckt auch drin: Wir wollen kontrollieren und unsere Erwartungen (Bewertungen) sind der Maßstab aller Dinge.

Obwohl wir heute ganz andere Möglichkeiten und Erfahrungen haben, mit solchen Situationen erwachsen umzugehen, bleibt das blöde Gefühl. Damit du in Zukunft mit Situationen, in denen es keinen Verhandlungsspielraum für dich gibt, entspannter umgehen kannst, nutze diese kleine Checkliste:

– Bemerke für dich, dass du dich ohnmächtig fühlst und erinnere dich daran, dass vermutlich das Kind in dir Amok läuft. Das darf es auch. Aber:
– Denke daran, dass auch dein Gegenüber einen Beweggrund (guten Grund) für sein Verhalten hat. Erforsche diesen (offene Fragen) – oder:
– Entscheide dich, es so stehen zu lassen. Das Credo: “We agree to disagree” bildet eure Schnittmenge und ist ein sehr guter Ausweg.
– Nutze die LCL-Formel (Love it, change it or leave it), um mit der Situation gelassen umzugehen. Dann:
– Sei wahrhaft machtvoll und verändere deine Meinung bzw. Bewertung zu dem Umstand, den du nicht ändern kannst.

Wir können nicht alles kontrollieren und das Akzeptieren unserer Grenzen schenkt uns (innere) Freiheit. Das zu erkennen und dementsprechend zu handeln, ist Eigenmacht. Das Gefühl folgt dem Gedanken und das haben wir selbst in der Hand. Deshalb: Ohne Macht zu sein, ist nur bis zu einem bestimmten Punkt wahr.