Als ordnungsliebender Mensch, der gerne die Kontrolle hat(te), war Chaos für mich lange der “Feind”. Heute verstehe ich besser, dass dieses Bedürfnis etwas mit dem Wunsch nach mehr Macht, Mächtigkeit und (Selbst-) Führung zu tun hatte.
In der griechischen Mythologie ist Chaos der weite leere Raum. Wir meinen damit auch vollständige Unordnung, Verwirrung oder auch Unvorhersehbarkeit. Gerade letzteres macht den meisten Angst. Aber im Chaos liegt der Anfang aller Möglichkeiten. Noch ist alles in Bewegung, unsortiert und gleichermaßen möglich. Wie bei einem Glücksrad oder einer Lostrommel, die mir ohne mein Zutun etwas Neues anbietet. Heute kann ich die Schönheit, die ungezähmte Kraft und die Fülle aller Möglichkeiten im Ungeformten (im Chaos) wertschätzen. Im Soundbite erfährst du, warum Chaos-Kompetenz jetzt dein bester Freund oder deine beste Freundin ist.
Aushalten bzw. stattfinden lassen können (also: offen und empfänglich sein) ist die Grundhaltung, die mir heute dabei hilft, diesen Zustand zu umarmen. Lieben tue ich ihn immer noch nicht wirklich, aber ich übe mich darin. Denn egal wie groß das Chaos um mich herum ist, inzwischen kenne ich meinen Anker. Das bin ich selbst in meiner (Selbst-) Akzeptanz und Zuversicht. Was ist dein Anker? Wo und wie schaffst du deine Verbindung und deinen sicheren Raum, wenn alles anders als geplant ist?
Manchmal reicht Gelassenheit alleine nicht aus. Wie wär es mit mehr Freude am Chaos? Das innere Begreifen, dass große Kraft davon ausgeht, wenn du flexibel und offen bleibst und mit dem Chaos tanzt, stärkt dich. Humor können wir als als beste/n Begleiter/in hinzunehmen. Meine Coachin sagt immer: “Wenn du nicht darüber lachen kannst, dann ist es Drama.”. Mitten im Chaos, im Meer der Möglichkeiten, formt sich die neue Ordnung. Erst rückblickend können wir erkennen, wofür es gut war. Es braucht nur ein bisschen mehr “Faith” – die tiefe innere Gewissheit, dass alles gut ist und für etwas dient, was ich im Moment noch nicht erkennen kann.